4 zu 0 und ein Pünktchen für uns

        

2 kleine Striche. Deutlich erkennbar und mit der Mitteilung: Ab jetzt wird alles anders!
Und das wurde es. Quasi pünktlich zum testen, stellte mein Körper auf „Achtung Achtung, schwanger!“ um. Noch am selben Abend, nach dem morgentlichen testen, konnte der Mann nur über beide Ohren grinsen und ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Da sitzt man spät am Abend im Auto und die Frage nach Essen bringt mich so aus dem Konzept, dass ich letztendlich anfange zu heulen. Im Auto. Weil ich auf irgendwas Lust habe, aber keine Ahnung worauf. Hallo Hormonchaos!
Am nächsten Tag bin ich völlig ausgeknockt. Mein Tag ist irgendwo zwischen Sofa und Badezimmer, ich fühle mich elend, wie lange nicht mehr und muss meine Mama bitten, sich um die Maus zu kümmern. Ihre erste Frage an mich war, ob ich schwanger bin. Tja, so kann man das natürlich auch mitteilen. Mamas wissen eben alles!
Mir geht es zwar irgendwann besser, aber die Morgenübelkeit sagt täglich Hallo, begleitet mich durch den Tag und in der ersten Phase kam so ziemlich alles Essbare wieder raus, was ich vorher zu mir genommen habe.
Wir hibbeln dem ersten Frauenarzt Termin entgegen, fast 3 Wochen warten wir und von Tag zu Tag wird die Sehnsucht größer, ein kleines Baby im Ultraschall zu sehen. Schlägt das Herz? Ist alles ok?
An diesem Tag wird das erste Deutschland Spiel in der WM übertragen. Wir sitzen im Wartezimmer, der Mann versucht Twitter zu aktualisieren, draußen hupen die Autos und man muss schon genau hinhören, um im Radio das Spiel zu verfolgen. Wir sind die einzigen Leute im Wartezimmer, werden ins Sprechzimmer gerufen und nach einem kurzen Gespräch geht es auch schon an den Ultraschall.
Kaum ist der Bildschirm an, sieht man ganz klar und deutlich ein kleines Fleckchen und einen deutlichen Herzschlag. Das ist soviel besser, als Fußball!
Ich muss meine Tränen unterdrücken, während die Ärztin schallt und der Mann neben mir strahlt. Auf 6+6 datiert sie mich, der vorraussichtliche Entbindungstermin wird der 3.Februar sein.
Ich kann es immer noch kaum fassen, als wir aus der Praxis herauskommen und von meiner Mama und der Maus erwartet werden. Die Beiden schauen sich die Ultraschallbilder an und das Mäuschen erkennt sofort, dass das ein Baby ist. Unser Baby!
Wir fahren nach Hause, der Mann kann sich noch die letzten Minuten vom Spiel anschauen, während ich schon tausende Nachrichten in der Whats App Gruppe der Mädels habe. Ultraschallbilder werden verschickt, gemeinsam wird sich gefreut.
4:0 für Deutschland, ein kleines Pünktchen für uns…

Eine Woche später ist der Geburtstag des Mannes. Wir ziehen dem Mäuschen ein Shirt mit dem Aufdruck „Grosse Schwester“ an und eine Sweatjacke drüber. So fahren wir zu meiner Familie und direkt beim ausziehen der Jacke ist alles klar.
Wieder einmal heule ich vor lauter Hormonen, mein Vater grinst und auch meine Oma freut sich. Das Mäuschen sieht so zuckersüss aus und die gesamte Familie freut sich über das kleine Wesen in meinem Bauch. Sie können es kaum erwarten, bis wir erfahren, was es wird, der Entbindungstermin ist noch viel zu lang hin und es wird auf ein Mädchen spekuliert…

4 Wochen ziehen sich wie Kaugummi, bis der nächste Termin zum Ultraschall ansteht. Mir geht es schlecht, ich bin schlapp, müde, habe ständiges Bauchweh und die Übelkeit hat mich vollends im Griff. Kaum etwas bleibt drin und es zerrt an den Nerven. Von der Ärztin bekomme ich Tabletten, die importiert werden müssen, aber auch die helfen nicht. Eine Infusion steht im Raum, aber das kleine Baby wieder im Ultraschall sehen zu können, entschädigt einfach für alles.
Es wuselt in meinem Bauch umher, dreht sich, strampelt und für einen Augenblick sieht es aus, als würde es uns zuwinken. Die Ärztin druckt uns einige Fotos aus, alles ist wunderbar entwickelt und wir können sogar frontal das Gesicht anschauen. Mittlerweile bin ich 10+6…
In derselben Woche startet unser Kurzurlaub in Hamburg und wir können einfach nicht wiederstehen, die ersten Babysachen zu kaufen.
Wir stöbern bei Babywalz und entscheiden uns für einen Kinderwagen, während die Maus ihre Minnie Maus im Buggy durch den Laden schiebt, die Minnie schlafen legt, in einem Hochstuhl füttern will und immer wieder in „Ohhh“‚s und „Ahhh“‚s verfällt. Ich könnte auf der Stelle wieder Tränen verdrücken, wie sie ihre kleine Minnie Maus in ein Babybettchen liegt und liebevoll zudeckt, eine Spieldecke holt und mit dem Spielbogen wackelt, damit Minnie gut entertaint wird. Sie verhält sich wie eine große Schwester und mein Herz macht einen riesen Spring, sie so zu sehen.
Wir kaufen einen winzigen „Hello World“ Body, ein kleines rot/blaues Häschen, welches die Maus schon einmal für ihr Geschwisterchen einkuschelt und lassen es uns gut gehen.
Am Strand macht der Mann ein Foto und da ist doch wirklich schon ein wenig Babybauch zu sehen…

Hier geht’s zu den vorigen Blogpostings zur Schwangerschaft:
„Lasst das hibbeln beginnen – Oder so ähnlich“ – Der positive Test
„Aus 3 mach 4 – Ein kleines Herzchen“ – Schwanger!

Ein Gedanke zu “4 zu 0 und ein Pünktchen für uns

  1. Pingback: Die Babywelt ist Blau | chriskizzmysun

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