6 Monate von einem Leben lang

        

Wir sitzen zusammen im Auto, auf der Rückbank und halten die Hand des Anderen. Bauchkribbeln, Herzflattern und Anspannung. Der Wagen hält und wir steigen aus. Hier sind wir. Wir und die Menschen, die wir im Herzen tragen. Zusammen laufen wir den Gang entlang, kommen im Warteraum an, wo wir von allen Seiten begrüsst und umarmt werden. Ein letztes durchatmen und die Tür vor uns geht auf. Wir nehmen am Tisch Platz, 2 unserer Freunde ebenfalls.
Die Frau vor uns fängt an zu erzählen, spricht über uns und die Liebe.
„Dass sie sich verliebt anschauen, die Hand des Anderen halten und sich denken, „Das ist der Partner, den ich haben wollte und mit dem ich mein ganzes Leben verbringen möchte“, sprach sie.
Wir stehen auf und hier ist er, der große Moment, dem wir monatelang entgegen fieberten.
„Ist es ihr eigener Wille, der mit der hier anwesenden Christina die Ehe einzugehen, dann antworten sie bitte mit „Ja“.“
Hand in Hand, ich schaue ihn an und er sagt „Ja“. Genau, wie ich.
Mit Tränen in den Augen stecken wir uns die Ringe an, küssen uns und in diesem Moment gibt es nur uns. Nur wir 2 für diesen Augenblick.
Mann und Frau. Eine Unterschrift, ein anderer Nachname, ein Kuss, 2 Ringe. Gefühle, die man nicht beschreiben kann, unendliches Glück.

Und heute stehen wir hier, genau ein halbes Jahr später. Monate der Hochzeitsplanung sind vorüber, der (zweit)schönste Tag wurde gefeiert, Danksagungskarten wurden verschickt und die Hochzeitsgeschenke haben einen Platz gefunden.
Ich mache die Augen zu und denke an diesen einen Tag zurück. Es ist, als wäre es gestern gewesen, all die Gefühle, all die Gedanken, all das Herzklopfen ist noch immer so real und so wunderschön.
Höhen und Tiefen in 6 Monaten, Tränen vor Wut und vor Lachen, sich ärgern und sich freuen.
All das ist gewesen und all das gehört dazu.
Und wenn ich nun hier stehe, den Mann neben mir anschaue, dann weiß ich eins:
Ja, es ist der Partner, mit dem ich mein ganzes Leben verbringen möchte. Mit all seinen Macken. Denn ich bin verliebt und liebe. Nicht, wie am ersten Tag, sondern noch viel mehr. Wir halten die Hand des Anderen und schauen uns verliebt an, genau, wie die Standesbeamtin vor einem halben Jahr sprach.
Und wieder mache ich die Augen zu, gehe zu dem Moment zurück, als ich im weißen Brautkleid, am Arm meines Vaters in die Kirche ging, ihn vor mir sah und wusste, dass ich genau das richtige tue. Weil ich jeden Tag Herzklopfen habe. Weil es Liebe ist.

Danke für fast (in einer Woche) 3 1/2 Jahre, danke für ein halbes Jahr Ehe.
Ein halbes Jahr von einem Leben lang. Ich liebe Dich.

(Wedding) Geschenkewahn

        

Zu jeder Hochzeit gehören sie und immer freut man sich darüber. Wovon ich rede? Geschenke!
Auch die gab es natürlich zur Hochzeit und wir waren wirklich überwältigt. Eins schöner, als das andere und jedes Teil hat seinen Platz in unserer Wohnung erhalten.
Unser kompletter (Kombi) Kofferraum war voll und ich freue mich selbst heute noch über jedes einzelne Geschenk.

So bekamen wir von meinen Eltern einen Handtuch Elefanten, von meinen Großeltern eine Hochzeitstorte aus Handtüchern, einen Eimer mit Sand, Kleingeld, Schippe, Sieb und Giesskanne, mitsamt Sekt und Lebkuchenherz vom Trauzeugen, eine Sterntaufe und Becher von meiner Schwester + Familie, ein graviertes Glasbild und eine Püppi für Carrie von tollen Freunden, einen „Candy Tree“ von einer eingeladenen Twitter Mami, von Bastis Chef tolle Hochzeitsdeko, von seiner Schwester ein Holzherz mit Aufschrift und Figürchen, ein „Freundebuch“ von seiner Clique, Wein mit Brot und Salz von der Feierlocation, unglaublich viele Karten und und und.
Wahnsinn!
Soviel Kreativität und so tolle Dinge. An dieser Stelle nochmal ein riesen großes Danke!
Und weil Bilder mehr als Worte sagen…

Sterntaufe / Hochzeitsdeko / Holzherz / Handtuch Elefant / Freundebuch

(Wedding) Get the party started – Die Feier

        

Vor der Kirche gab es nach der Trauung ein riesen großes Beglückwünschen von allen Seiten. Fotos wurden geschossen, es würde gedrückt, umarmt, gelacht, gefreut.
Dann hieß es noch einmal aufatmen und ins Hochzeitsauto steigen. Mit riesen Hupkonzert fuhren wir entlang und machten einen Abstecher zur Firma des Mannes, wo wir hupend über’s Lager fuhren. Die Idee des Fahrers…
Angekommen bei der Feier hatten wir dann nur ein Hindernis. Ein Baumstamm. Diesen galt es zu zersägen, um Gleichberechtigung und Balance in der Ehe zu zeigen.
Und da sägten wir und sägten wir… Bekamen zur Stärkung Kurze gereicht und… Versagten.
Balance haben wir – Nur handwerklich nicht so ganz.

Man hatte Mitleid mit uns und wir durften nach gefühlten Stunden (Es waren wohl so 10-15 Minuten) endlich aufhören. Stattdessen bekamen wir unser erstes Geschenk – Wein, Brot und Salz, von der Feierlocation.
Wir stiessen mit Sekt und Orangensaft an und verschwanden zum kleinen Paarshooting mit der Fotografin.
Kurz darauf, zurück in die Location, sahen wir das erste Mal den geschmückten Raum, in dem die Feier stattfand.
Nichts war mehr zu sehen, von dem Drama am Vorabend, stattdessen gab es eine lange weisse „T“-Tafel, mit rosa Rosen Gestecken, Servietten Schwänen, rosa Perlen, Papierherzchen, Kerzen, eine „Just Married“ Girlande, unsere Wedding Bubbles (Seifenblasen), Einwegkameras, dem Hochzeitsmenü und Platzkarten.

Der Geschenkemarathon begann und jeder übergab uns Geschenke und wir freuten uns wahnsinnig.
Und dann kam der Moment. Die Hochzeitstorte wurde hinein getragen.
3-stöckig, rosa Sahnecreme, weiße Schwalben, Herzen und Blumen, rote Rosen mit grünen Blättern, Silberkugeln, pinke Herzchen, rosa Glitter und obendrauf unsere Hochzeitsfigur.
Ein Traum. Rosa, Glitzer und Liebe in Form einer Torte.

Und geschmeckt hat sie auch! Gewünscht war Erdbeer Sahne und die bekamen wir auch.
Mit der Hand des Mannes oben (Er wollte es! Er hat die Hosen an.. Ich trag Röcke.), schnitten wir die Torte an und servierten das erste Stück.
Endlich konnten wir uns gemütlich setzen und durchatmen. Den ganzen Tag über waren wir auf den Beinen, mit Nervosität, Aufregung, Glücksmomente, die uns überschütteten und keine Zeit zu realisieren, was überhaupt passiert war.
Jetzt konnten wir uns fallen lassen, den Tag einfach nur noch feiern und die Zeit als frisch gebackenes Ehepaar genießen.
Nach einer kleinen Pause folgte die Hochzeitssuppe und dann war die Zeit gekommen, für unsere Rede. Kurz sollte es sein und ein paar Menschen, die uns am Herzen liegen, wurden angesprochen. Meine Eltern, Menschen, die viele Kilometer auf sich genommen haben, um dabei zu sein, unser Fahrer und Piercer,…
Das Buffet wurde eröffnet. Dekoration aus Wassermelonen, Ananas, Radieschen, Äpfeln und mehr. Kartoffelgratin, Salatplatten, Schnitzel und Bratkartoffeln, Champignons, Fleisch aller Art, Vanille Mousse, Schokopudding und vieles mehr.
Die Kids (4 Babys im Alter von plus minus 10 Monaten und ein Kind) hielten alle auf Trapp, sorgten für Lacher und tolle Fotos.
Es war so toll, nicht nur die Familie bei sich zu haben, sondern auch die Menschen, die viel weiter weg wohnen. Zig Kilometer weit weg und durch’s Internet und schwanger sein kennen gelernt. Und auch sie waren dabei, um unseren großen Tag zu feiern.
Die Schwangerschaft wurde miteinander erlebt, der Geburt entgegen gefiebert, die ersten Fortschritte des Kindes verfolgt. Von Fremden zu Freunden. Vom Internet ins wahre Leben. An dieser Stelle ein großes Danke, dass auch ihr dabei wart. Dass ihr euch mitsamt Kids ins Auto gesetzt habt und her gekommen seid. Für die tollen Geschenke und einfach, dass ihr hier gewesen seid.

Später am Abend wurde es dann Zeit für den Hochzeitstanz, um den wir uns erst drücken wollten.
Wir beide und tanzen? No way! Am Anfang unserer Beziehung wollte der Mann es mir mal beibringen, aber das… Klappte irgendwie nicht so. Vor der Hochzeit dasselbe Drama mit demselben Resultat.
Und nun erklang Phil Collins mit „Can you feel the Love tonight“. Die ersten Töne und der Mann lächelte und zog mich in seinen Arm, bereit zum tanzen.
Wir machten die Augen zu und auf einmal klappte einfach alles. Wir tanzten, hielten uns im Arm und küssten uns. Auf einmal gab es nur noch uns Zwei und die Musik. Die Musik und dieser Moment, der so perfekt war, dass man auch Jahre später immer daran zurück denken wird.

Und so endete der Abend irgendwann. Mit schmerzenden Füßen und Glücksgefühlen. Tausenden Nadeln, die aus der Hochzeitsfrisur gezogen wurden und zu Zweit in der Wohnung, als frisch gebackenes Ehepaar.
Alles war ruhig und wir lagen uns in den Armen. Allein und weit weg vom vorher herschendem Trubel. Hier sind wir, als Mann und Frau und alles war richtig, wie es war.
Wir sagten „Ja“ und machten diesen Tag zum Zweitschönstem in unserem Leben. 24 Stunden Gefühlsachterbahn, Tränen, Lachen und vor allem – Liebe.