Musik

        

Wenn du bei den ersten Takten Herzklopfen bekommst, alles um dich herum vergisst, nur noch die Instrumente wahr nimmst und die Stimme,  die dir mit dem Text aus der Seele spricht. Wenn du deine Augen schließt und nur auf den Song hörst, dir die Tränen kommen, weil alles so wahr ist.
Weil du genau das fühlst, was dieses Lied wiedergibt. Wenn Musik mehr ist, als einfach nur irgendwelche “Musik”.

Mama’s – Ihr seid wunderbar

        

Mutter sein fängt nicht erst bei der Geburt an. Nicht beim ersten Schrei des Babys, sondern schon viel früher. Wenn man dieses kleine Stäbchen in der Hand hält, die mit 2 Strichen zeigen, dass man ab jetzt nicht mehr allein ist in seinem Körper. Man ist zu Zweit. Vielleicht in manchen Fällen auch Zu dritt, zu Viert…
Da ist etwas im Bauch, was herran wächst. Was im eigenen Körper anfängt zu leben, sich zu entwickeln und alles an Liebe braucht, die man hat.
Ab jetzt achtet man nicht mehr nur auf sich selbst, sondern schützt mit aller Kraft dieses Wesen, was im Bauch vom kleinen Pünktchen zum waschechten Menschen gedeiht.
Ganz unbewusst fängt man an, den immer weiter wachsenden Bauch zu streicheln, zu lächeln, wenn es sich anfühlt, als würden Schmetterlinge im Bauch tanzen. In Menschenmassen schützt man diese Körpergegend automatisch, sagt „Stop“, wenn es zuviel wird und gönnt sich Ruhe. Man nimmt jeden Arztbesuch wahr, mit größter Sorgfalt wird die winzig kleine Babywäsche zusammen gelegt und spätestens in den letzten Schwangerschaftswochen hibbelt man nur noch. Bei jedem ziepen ist man wachsam, bis… Bis dann der große Moment kommt.
Der erste Moment. Der erste Schrei, das erste Geräusch. Das eigene Baby liegt auf der Brust, man riecht an ihm, man streichelt die winzig kleinen Fingerchen, die sich sofort um die Eigenen legen. Willkommen im Leben – Willkommen bei deiner Mama.

Mütter sind großartig, findet ihr nicht?
Spätestens, seitdem ich selbst Mutter zweier Kinder bin, weiß ich all die kleinen Dinge zu schätzen, weiß, wie stark Mütter sein können und vielleicht auch müssen.
40 Wochen lang teilen sie ihren Körper mit einer kleinen Person, lieben sie mit voller Hingabe, obwohl sie dieses Baby noch nie gesehen haben. Noch nie berührt, noch nie gerochen…
Wochenlanges erbrechen, schmerzhafte Wehen, Wachstumsschmerz und fiese Tritte in die Rippen, all das halten Mütter aus und sind dennoch mit voller Liebe dabei.
In der Schwangerschaft habe ich gelitten, wie wahnsinnig. Ich habe geweint vor Schmerzen, war am Ende meiner Kräfte und habe die Entscheidung, ein Baby zu bekommen, niemals bereut.

Der Körper einer Frau tut Unglaubliches. Etwas, was tagtäglich passiert, so normal ist und dennoch so besonders. Es kann Stunden dauern, Tage. Es kann ganz wunderbar werden oder ein Traumata auslösen. Es kann plötzlich passieren oder ein Kaiserschnitt werden. Aber das Ergebnis, das ist das, was zählt.
Leider vergessen viel Frauen, was sie eigentlich geleistet haben. Machen sich Vorwürfe und vergleichen sich mit Anderen. Deswegen muss ich an dieser Stelle eins loswerden:
Du bist wunderbar! Ja du, ganz genau du! Du hast die Fähigkeit erhalten, ein Baby in dir zu tragen, du hast es von der ersten Sekunde an geliebt, du hast alles dafür getan, dass es ihm oder ihr gut geht, du hast dein Möglichstes getan. Für das Schicksal kannst du nichts. Ja, dein Körper hat Schwangerschaftsstreifen. Deine Brüste haben durch das stillen gelitten und dein Bauch wird nie wieder so sein, wie früher. Na und? Du weisst, wofür du es getan hast. Du hast gekämpft und gesiegt. Dein Gewinn? Das wunderbarste, was dir passieren kann. Der Grund, wieso du eine Mutter bist.

Ich bewundere Mütter, vor allem, meine. Ein Kind kostet Kraft und Nerven, so sehr man auch liebt.
Am Anfang da sind es vielleicht 3 Monats Koliken. Fieses Bauchweh, der schmerzende Kiefer, weil die ersten Zähnchen kommen, der Wachstumsschub, in dem soviel Neues gelernt wird. Man tröstet, streichelt das Bäuchlein, versucht mit allen Mitteln, das Leid zu mindern und trägt das kleine Wesen stundenlang durch die Welt. Man kuschelt, redet gut zu, streichelt und ist einfach da. Ganz egal, ob man tagelang nicht geschlafen hat. Ob noch Schmerzen von der gar nicht weit zurück liegenden Geburt noch da sind, ob man dringend eine Dusche bräuchte oder einfach mal durchatmen muss. Man ist da und tut sein Bestmöglichstes.
Wenn das Kleinkind sich im Supermarkt einfach in den Gang wirft, anfängt, bitterlich zu weinen und aus lauter Kehle zu schreien, dann steht man da. Tief durchatmen, ein schiefes Lächeln auf den Lippen und die Situation irgendwie entschärfen.
Plötzlich, da hat man immer Feen und Dino Pflaster dabei, Zaubershampoo, womit das Haare waschen garantiert nicht ziept, man sucht stundenlang das liebste Kuscheltier, weil das Töchterlein sonst auf gar keinen Fall einschlafen kann und zückt im gleichen Moment das Handy, auf der Suche nach einem Ersatz – Für’s nächste Mal.

Mütter leisten jeden Tag Unglaubliches. Sie haben einen 24 Stunden Job, kaum Urlaub, keine Feiertage, unregelmäßige Mittagspausen und müssen mit vollem Herzen und aller Kraft dabei sein. Sie werden nicht bezahlt, bekommen keinen Bonus, kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, können nicht kündigen, pausieren oder in der Karrieleiter in diesem Beruf nach oben steigen. Sie dürfen sich nicht krank melden, nicht zu spät kommen, nicht früher Feierabend machen. Stattdessen werden sie angeschrien, gehauen, es wird an den Haaren gezogen, besabbert und am besten, da sollte alles gleichzeitig funktionieren. Bespaßung auf höchstem Niveau, Körper und Geist im Dauereinsatz und die Nerven oft zum zereissen gespannt. Und dennoch ist es der schönste Job der Welt. Weil er mit soviel Liebe belohnt wird.

Danke all ihr Mamas, danke, dass ihr euren Kindern jeden Tag soviel Liebe gebt, wie es nur möglich ist. Danke. Ihr seid großartig!

Die letzten Tage vor der Geburt

        

Mir geht es schlecht. Wahnsinnig schlecht. Mein Körper ist an seine Grenzen gestoßen und der letzte Frauenarzt Termin macht deutlich: So kann das alles nicht weiter gehen. Mein Blutdruck ist viel zu hoch, ich habe deutliche Wehen und alle Zeichen stehen auf Geburt. Mehrmals die Woche kapituliert mein Körper und ich liege mich übergebend auf dem Sofa, habe wahnsinnige Schmerzen und möchte nur noch weinen. Wir sprechen mit der Frauenärztin und sie sieht nur eine Möglichkeit: Die Einweisung zur Einleitung in die Klinik. 38+3 bin ich am heutigen Tag und aufgeregt fahren wir nach Hause, packen ein paar Sachen zusammen und fahren ins Krankenhaus. Da kommt aber alles ganz anders…
Sie wollen meinen Blutdruck überwachen und die Ergebnisse der Laboruntersuchung spricht eine deutliche Sprache: Verdacht auf Schwangerschaftsvergiftung. Einleiten wollen sie allerdings nicht, sondern lediglich stationär im Krankenhaus überwachen, bis zum eigentlichen Geburtstermin. Ich ringe mit den Tränen. Soll ich die Maus wirklich so lang allein lassen? Schaffe ich das psychisch? Nein. Definitiv Nein. Völlig aufgewühlt fahren wir nach Hause und gehen schlafen.
Am Samstag Abend muss der Mann abends arbeiten und nach vielen Gesprächen mit den Mädels geht mir diese Einleitungs- und Schwangerschaftsvergiftungssache einfach nicht aus dem Kopf. Ich google und klicke mich durch Kliniken, bis ich auf der Internetseite von dem Krankenhaus lande, was so ziemlich als letzte Option in Frage stehen würde. Aber was ich lese, klingt vertrauensvoll und gut und ich schicke dem Mann einen Screen. Innerhalb von Minuten entscheiden wir uns dafür, am nächsten Tag dort hinzufahren, mehr als wegschicken kann ja auch nicht passieren…
Am nächsten Morgen bin ich noch immer zwiegespalten. Sollen wir es wagen? Oder quäle ich mich bis zum ET weiter, überschreite immer wieder meine Grenzen und habe am Ende keine Kraft mehr für die Geburt? Aber mir geht es bereits so schlecht, dass jeder weitere Tag nur noch eine Qual wäre. Selbst die Frauenärztin sieht es genauso und war sich vollkommen sicher, dass ich um diese Zeit schon ein Baby im Arm halte und wünschte mir alles Gute – Nur das Krankenhaus spielte nicht mit…
Nach langem überlegen entscheiden wir uns endgültig dafür, in die Klinik zu fahren und schon sitzen wir im Wartezimmer des Kreissaal Bereichs. Ein CTG wird geschrieben, nicht eine Wehe ist zu sehen und wir warten gefühlt ewig auf eine Ärztin. Sie untersucht mich und wenigstens etwas Angst kann sie mir nehmen. Der Blutdruck ist normal und der Verdacht auf die Vergiftung wird kleiner. Wir führen ein langes Gespräch mit ihr und sie möchte alles mit der Oberärztin am Abend klären – Sie selbst darf keine Entscheidung treffen. Also fahren wir nach Hause, aufgewühlt, mit ein bißchen Hoffnung und viel Entmutigung. Warum sollte sich dieses Krankenhaus dafür entscheiden, wenn wir bei der anderen Klinik abgewiesen wurden?

Eine ganze Nacht lang müssen wir auf die Entscheidung warten, denn erst, wenn wir am nächsten Morgen im Kreissaal anrufen, werden wir wissen, ob wir vielleicht ganz bald ein Baby im Arm halten dürfen…