Nach unserem Kurzurlaub in Hamburg spüre ich immer wieder ein kleines flattern im Bauch. Das wird doch nicht..? Doch, die ersten zaghaften Bewegungen des Babys sind zu spüren. In ein paar Tagen startet die 15. Woche, bei der Maus nahm ich das flattern erst gegen die 20.SSW wahr, hui, geht das diesmal schnell!
Wir hibbeln ohne Ende dem nächsten Termin entgegen, haben wir doch beim letzten Mal mit der Ärztin ausgemacht, dass wir dieses Mal nach dem Geschlecht schauen wollen. Wir sitzen im Wartezimmer und warten gefühlt endlos. Die ganze Mädelsgruppe auf WhatsApp hibbelt mit und alle sind sich sicher – Makkaroni Power (Wie es so schön ausgedrückt wird, hihi)!
15+6 bin ich nun und das erste Mal wird auf dem Bauch geschallt. Ein kleines, schlafendes Baby präsentiert sich uns, in einer super Lage, um genaustens schauen zu können. Die kleine Schlafmütze!
Das Herz schlägt kräftig und stolze 15cm und 141g misst die Frauenärztin. Es wird zwischen die Beine gezoomt und ich stocke. Hier braucht man keine großen Kenntnisse, so deutlich ist es zu sehen. Wir werden gefragt, was wir meinen – Der Mann hält sich zurück und ist sich nicht sicher. „Junge!“ sage ich und liege damit völlig richtig – Die Geschlechtsmerkmale sind deutlich zu erkennen. Hier braucht man keine Spekulationen oder ein „Ich bin mir nicht sicher“ – Die Maus kriegt einen Bruder!
Wir sind total geflasht und ich muss die Tränen unterdrücken, endlich haben wir Gewissheit! Der Wunsch nach einem Mädchen war da, aber geglaubt habe ich nie daran. Ein kleiner Junge, ein Babyboy…
Während wir an der Anmeldung einen neuen Termin ausmachen, ruft meine Freundin an. Der Mann gibt mir sein Handy weiter und ich erzähle ihr die Neuigkeit. Sie freut sich so sehr, dass sie durch’s Telefon schreit – Die Arzthelferin muss lachen und wieder habe ich Tränchen in den Augen, vor lauter Glück. Ich kann alles noch gar nicht begreifen, ein Junge! Ein kleines Pärchen.
Vor der Praxis steht meine Mama mit der Maus, sofort werden die Ultraschallbilder gezeigt. Auch sie hatte auf ein Mädchen getippt, stand während des Termins vor blauen Babysöckchen…
Ich fotografiere das Beweisfoto und schicke es der Gruppe, die schon ungeduldig warten. Tzatziki Men, Schnippi und Makkaroni heißt es und alle freuen sich riesig. In der zweiten Runde bekommen wir alle irgendwie Jungs, als wir uns damals kennen lernten, waren wir fast alle mit unseren kleinen Mädels schwanger.
Auch in den folgenden Tagen kann ich es kaum realisieren, obwohl ich es von Anfang an im Gefühl hatte. All die tollen Mädchensachen vom Mäuschen! All die wunderbar rosanen Strampler.. Dennoch kommt langsam die Freude und ich kann mich nicht zurück halten – Die ersten blauen Strampler werden gekauft und babyblaue Sternchen Spucktücher wandern in die Shoppingtüte… Und auch die Freundin shoppt drauflos – Lustigerweise haben wir ziemlich denselben Geschmack, sodass wir gleich beide denselben Strampler kaufen. Doppelt hält besser, oder wie war das?
Wir machen uns auf die Suche nach Babyschuhen für ein anstehendes Shooting und finden dunkelblaue, weiche Schühchen in Grösse 10/12. Die sind so winzig! Während wir in der Babyabteilung stöbern, schaut auch die baldige große Schwester fleissig nach Sachen und landet prompt in der blauen Abteilung. „Oh“‚s und „Ah“‚s kommen von ihr, immer wieder möchte sie uns kleine Babysachen unter schmuggeln, weil Baby doch was zum anziehen braucht. Kleine Shoppingqueen!
Leider macht mir die Übelkeit wieder mehr zu schaffen und auf einmal sind keine Bewegungen mehr zu spüren. Sobald ich mich ein wenig mehr bewege, wird der Bauch steinhart und ich bekomme krampfartige Schmerzen. Zur Sicherheit fahren wir letztendlich ins Krankenhaus, nachdem 8 Tage völlige Ruhe im Bauch herrscht. Sonst waren da doch täglich kleine Stupser…
Im Ultraschall dann die Erleichterung: Die Vorderwandplazenta ist schuld, denn das Baby ist putzmunter. Die Maus sitzt neben mir, möchte unbedingt meine Hand halten und ist völlig verliebt. Das erste Mal sieht sie ihren Bruder im Ultraschall, sieht ihn strampeln und erzählt uns ganz aufgeregt, dass dort ein Baby im TV ist.
Direkt am nächsten Tag merke ich auf einmal wieder zaghafte Bewegungen – Frech ist der Kleine also jetzt schon…
Während nun regelmäßig Bewegungen zu spüren sind, halten mich Übelkeit und Schmerzen immer noch auf Trap. Bei einem Tagesausflug, bei dem wir stundenlang auf den Beinen waren, stehe ich auf einmal mitten in der Fußgängerzone und muss mich zusammen reissen, den Mageninhalt bei mir zu behalten. Doch das war an dem Tag erst der Anfang.. Kurz bevor wir nach Hause fahren wollten und noch kurz eine Runde im Supermarkt schlenderten, werden die Schmerzen so schlimm, dass ich gekrümmt im Laden stehe und den Schmerz veratmen muss. Mehrmals hintereinander. Bin ich froh, als wir im Auto sitzen!
4 Tage später ist es wieder Zeit für die Vorsorge. Die Ärztin rät mir zu einer Erhöhung des Magnesiums und wir sind uns relativ einig, dass dies wohl Wehen waren. Zur Sicherheit schaut sie nach dem Muttermund und dem Gebärmutterhals, der bei knapp über 3cm liegt – Noch soll es aber kein Grund zur Sorge haben.
Das große Screening zwischen der 19. und 22. Woche wird gemacht und zu sehen ist ein kleines Baby, dass fröhlich kaut und mit den Armen wackelt. 343g und 23cm sind es – Ab heute wird nämlich komplett gemessen. Alles ist optimal entwickelt, die Plazenta liegt zwar immer noch vorn, aber dennoch merke ich deutlich kleine Tritte, mehrmals am Tag, die man mit viel Glück auch schon von außen wahrnehmen kann.
Einen Tag später haben wir schon die Halbzeit erreicht, Wahnsinn, wie schnell das auf einmal geht!
Hier geht’s zu den vorigen Blogpostings zur Schwangerschaft:
„4 zu 0 und ein Pünktchen für uns“ – Der erste Frauenarztbesuch
„Lasst das hibbeln beginnen – Oder so ähnlich“ – Der positive Test
„Aus 3 mach 4 – Ein kleines Herzchen“ – Schwanger!
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